Freitag, 1. April 2005
Kurz nach Sonnenaufgang eine Besichtigung der Welser Traun. Das Talbachdelta (der Rückstau einer Bachmündung) liegt um 8.00 Uhr morgens noch im Schatten. Die Traun des Welser Sportfischervereines ist das größte aller Reviere zwischen Lambach und der Mündung in Linz, der längste Abschnitt davon liegt im Staubereich des Kraftwerkes Marchtrenk. 4 Grad Lufttemperatur, kräftiger Ostwind und das kalte Schmelzwasser, nicht gerade optimale Voraussetzungen. Nach dem langen Winter befindet sich die Vegetation im Rückstand, das Grün der Bäume lässt noch auf sich warten. |
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Wo sind die Fischer? Zu meiner Überraschung ist nur ein einziger Angler anwesend. Im Gespräch erfahre ich, das dieser zum ersten Mal in der Traun fischt. Die Informationen erhielt er im Internet. Von wo? Selbstverständlich gefunden in www.anglerinfo.at! Und dennoch gibt es nach wie vor viele Bewirtschafter, speziell in Oberösterreich, die der Meinung sind, eine Gewässerpräsentation in diesem Portal bringt sowiso nichts. Na gut, sind ja derzeit nur ca. 6.000 Fischer pro Monat, die dieses Portal besuchen... Aber nun Schluß mit der Eigenwerbung und zurück zur Traun. |
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Standortwechsel auf die gegenüberliegende Seite, das Welser Ufer des Traun-Stausees, bei der Fa. Handlbauer. Auch dort nur wenige Angler, die den Saisonbeginn nützen. Erstaunlich der am meisten verwendete Köder, nämlich ein neonfarbener Fertigteig der Firma Berkley. Einige fischen mit Schwimmer, andere auf Grund. Beinahe jeder ist fängig, an den Haken gehen hauptsächlich Regenbogenforellen um die 30 cm. Ein Bachsaibling wird ebenfalls gelandet. In der Welser Traun läuft ein Äschenprojekt, deshalb ist diese Art 3 Jahre geschont. Beim Hecht hingegen wurde die Schonzeit aufgehoben, weil der immer häufiger vorkommt und den Salmonidenbestand dezimiert. |
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Anschließend verlasse ich den Bezirk Wels und begebe mich zum Kast-Wasser nach Linz-Ebelsberg (Detailinfo in Arbeit - in wenigen Tagen online). Dieses beginnt ca. 1,2 km oberhalb der Ebelsberger Traunbrücke (B1), die untere Grenze bildet die alte Westbahnbrücke. |
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Im Vergleich zum Welser Stausee ein ganz anderes Bild. Die jetzt im April viel Schneewasser führende, schnellströmende, rauschende Traun. Einer der wenigen, nicht von Kraftwerksbauten beeinflussten Traun-Abschnitte im OÖ-Zentralraum. In der Mitte des Flusses ein Damm (Steinschüttung aus Granitblöcken), der den Fluss in zwei Hälften teilt, den Hauptstrom auf der linken Flusshälfte und die rechtsseitigen Traversen mit etwas geringerer Fließgeschwindigkeit. |
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An diesem sonnigen Frühlingstag viele Spaziergänger, aber nur ein einziger Angler. Er befischt diesen Flussteil schon viele Jahre, und erzählt von seinen Fängen in diesem Abschnitt. Neben Regenbogen und Bachforellen gehen immer wieder prächtige Barben, Aitel und gelegentlich Äschen an den Haken, Huchen sollen ebenfalls vorhanden sein. Als ich von der Gewässerbesichtigung zurückkehre, setzt er gerade einen Aitel mit ca. 1 kg zurück, leider außer Reichweite der Kamera. Der Pächter besetzt gut und bemüht sich, ein qualitativ hochwertiges Revier anzubieten. Deshalb ist im 1200 Meter langen Abschnitt flußaufwärts der Traunbrücke nur Fliegenfischen erlaubt. |
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Samstag, 2. April 2005 |
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Am folgenden Tag besuche ich nochmals die Traun, zuerst das Gerdopler Wasser in Marchtrenk. Obwohl es hier Tageskarten gibt, nur ein Fischer an dieser Uferseite, und dieser hat eben erst zu angeln begonnen. Nach einer halben Stunde ein weiterer Standortwechsel. Mehrere Kilometer fahre ich den Fluß hinab, hier liegen die Reviere des Angelsportvereins Marchtrenk und einige kleine Teilstrecken des Welser Sportfischervereines. Kein Angler weit und breit! Deshalb Weiterfahrt in die Gegend um Traun/Haid, unterhalb der Straßenbrücke Traun. |
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Einige Kilometer Fußmarsch entlang des Flusses. Die Reviere sind hier sehr kurz, viele Besitzer haben Abschnitte von nur wenigen hundert Metern Länge. Ein Angler, den ich im Revier des WSFV antreffe, erklärt mir in gebrochenem Deutsch "nix Fisch einsetzen". Erstaunt bin ich über die Reviergrenztafel. Sie ist von mehreren Schrot-Schüssen durchsiebt und erinnert mich an die Ortstafeln der ehemaligen Balkan-Kriegsgebiete. Kurz darauf sehe ich den Klein-LKW einer Fischzucht durch die Flußauen fahren, eskortiert von einem Traun-Revierobmann. Aha, es wird also doch besetzt! |
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Zusammenfassend meine persönliche Meinung zum Fischen in der Traun. Die Reviere sind von Gewässerlänge, Struktur und Lizenzpreis sehr unterschiedlich. Die Vereinsstrecken sind großteils empfehlenswert, dort wird meistens gut besetzt und kontrolliert. Im Bezirk Linz/Linz Land bringen manche Gewässerbesitzer der zahlreichen Mini-Reviere nach meinen Informationen kaum mehr als den Pflichtbesatz ein, sie profitieren von den Ober- oder Unterliegern. Wahrscheinlich ebenfalls ein Grund, warum die Zahl der Traunfischer abgenommen hat, sind die vielen Fahrverbote. Manche Reviere erreicht man nur noch über einen kilometerlangen Anmarsch. Hier wäre es gut, Ausnahmeregelungen für Lizenznehmer zu erreichen. Die Fischerei selbst ist speziell für Anfänger alles andere als einfach. Ich habe die Traun viele Jahre beangelt und ebenfalls mein Lehrgeld bezahlt. Gerät, Technik und Taktik sind wie überall die Voraussetzung zum Erfolg. Das man im Fluß nicht so fängt wie an einem Karpfenteich, dürfte jedem plausibel sein. Eine kapitiale Forelle, ein schöner Karpfen oder einer der nicht seltenen Hechte ist dann ein besonderes Erlebnis, wenn man sich den Fisch mühsam erarbeitet hat. Nach Beobachtung einiger Angler stellte sich heraus, das gerade jene, die sich besonders negativ über das Gewässer äußerten, mit einer unpassendem Gerätezusammenstellung unterwegs waren. "Boje" als Schwimmer, 35er Schnur, Rute Marke Besenstiel. Da überrascht es nicht, wenn der Fangerfolg ausbleibt. Andere fischen schon lange in der Traun und sind mit dem Ausfang durchaus zufrieden - kapitale Forellen, Karpfen bis zu 10 kg, Hechte, große Barben, man hört immer wieder von guten Fängen aus der Traun. Jeder, der Fangberichte, Tipps, persönliche Erfahrungen oder Kritik zum Thema Traunfischen veröffentlichen will, ist dazu im Oberösterreich-Forum herzlich eingeladen. |
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